Die Hallgrímskirkja in Reykjavík ist die höchste Kirche Islands und ein erstaunlicher, futuristisch anmutender Bau, der nicht nur eine der wirkungsvollsten Sehenswürdigkeiten, sondern auch ein Wahrzeichen der Hauptstadt ist. Nach mehreren Jahrzehnten Bauzeit wurde das kirchliche Gebäude 1986 fertig gestellt.
Die Hallgrímskirkja, benannt nach dem Dichter Hallgrímur Pétursson, der als Kirchenmann zwischen 1656 und 1659 auch die isländischen Passionshymnen verfasste, überragt die meisten Gebäude in seiner Umgebung: Mit 74,5 Metern Höhe ist es nicht nur der höchste Kirchenbau auf Island, sondern auch die sechstgrößte, menschengemachte Erhebung überhaupt auf der Insel – lediglich einige Radiomasten und der Smáratorg Turm können sich rühmen, größer zu sein. Das Kirchenhaus hat die Ausmaße einer Kathedrale ohne diese Funktion zu übernehmen und wirkt auf Betrachter zunächst ungewöhnlich: Die Fassade ist im architektonischen Stil des Expressionismus gehalten.
Hallgrímskirkja: Wahrzeichen von Reykjavík
1937 reichte Guðjón Samúelsson seine Pläne für die Hallgrímskirkja ein und orientierte sich in der äußeren Gestaltung an einer Abstraktion der Lavaströme oder Basaltsäulen Islands. Im hellen und schnörkellosen Innenraum dominieren hingegen Motive aus der Gotik, klare Fenster sorgen für natürliches Licht und eine für Kirchen ungewöhnliche Sicht auf den Himmel über Reykjavík. 1945 wurde mit dem Bau begonnen, er wurde jedoch erst 1986 beendet, obwohl die Einweihung schon weitaus früher stattfand.
Von Besonderheit ist auch die Orgel der Hallgŕímskirkja: Von Johannes Kleis in Bonn gefertigt wiegt sie 25 Tonnen und erstreckt sich auf 15 Meter. Sie wird auch sehr eindrucksvoll für Konzerte eingesetzt. Während die Kirche von weithin sichtbar ist, hat man auch vom Kirchturm aus einen beeindruckenden Blick über die Hauptstadt Islands.
Aussicht über die Hauptstadt und die Berge Islands
Vor der Hallgrímskirkja befindet sich die Statue von Leif Eriksson, auch „Leif der Glückliche“ genannt, der als erster Europäer 500 Jahre vor Christoph Kolumbus in Nordamerika landete – das Standbild wurde als Geschenk der Vereinigten Staaten an Island zur 1.000 Jahr Feier des Alþingi Parlaments in Þingvellir im Jahr 1930 überreicht. Bei Reisen ins Land der Wikinger sollten weder das Denkmal noch das Wahrzeichen Reykjavíks auf dem Programm fehlen.
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